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Aktuelles

5. Juni 2024

Janu unterstützt Schwanenteich bei Naturschutzprojekt

Janu unterstützt Schwanenteich bei Naturschutzprojekt

Neues Insektenhotel mit Schautafel für Besucher errichtet

Die Pflege, Erhaltung und Neuanlage von Lebensräumen für wildlebenden Tiere, heimische Vogelarten sowie Insekten sind Ziel des Vereins Jagd Natur und Umweltschutz. Im Zuge dessen errichtete der Verein ein Insektenhotel mit vielfältigen Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten für Insekten auf einer, im Rahmen des 72 Stunden Projektes kürzlich vorbereiteten Fläche des Schwanenteichgeländes. Insektenhotels und blütenreiche Flächen tragen dazu bei, dass Bestäuberinsekten wie Bienen und Schmetterlinge genügend Nahrung und einen geeigneten Lebensraum finden, was sich positiv auf die Bestäubung von Pflanzen auswirkt.

Eine Insektenweide trägt zum Schutz und zur Erhaltung der Natur bei

Dazu Vorstandsmitglied Thomas Wickord „Die Schaffung einer solchen Insektenweide trägt zum Schutz und zur Erhaltung der Natur bei. Dies fördert eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen und hilft, die negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt zu reduzieren“. Eine grafische Schautafel soll die großen und kleinen Besucher für das Thema sensibilisieren und über die Bedeutung des Naturschutzes informieren. Bereits vor der Fut 2021 hatte JaNU auf dem Schwanenteichgelände mit einem Insektenhotel die Arbeit der Tier- und Naturfreunde an der Ahr unterstützt. Sichtlich angetan von dem gelungenen Ergebnis zeigte sich auch Cristina Bliss, Tierwartin des Schwanenteichgeländes.

 


 

29. April 2024

Rotwild in der Inzuchtfalle?

Rotwild in der Inzuchtfalle?

Der langfristige Erhalt von Rotwildpopulationen braucht genetischen Austausch.

Zum Vortrag von Prof. Reiner auf der Tagung der Fachgruppe Hochwild Hegegemeinschaften (FGHG), am 4. Februar 2023 in Perscheid

Rotwild gibt es in vielen Bereichen Deutschlands. Es ist weit verbreitet und häufig. Doch die Zahl und die vorhandenen Lebensräume allein reichen nicht zur Sicherung der Art. Zu fragen ist: Handelt es sich dabei auch um gesunde, stabile und damit dauerhaft überlebensfähige Populationen?

Im Institut von Prof. Reiner an der Universität Gießen sind genetische Untersuchungen an den Rotwildpopulationen in Nordrhein-Westfalen und Hessen vorgenommen worden. Auf der Tagung der FGHG hat er die Ergebnisse dargestellt und deren Konsequenzen erläutert.

» Inzucht spielt eine verheerende Rolle für Erhalt und Fortbestehen von Populationen. «

1.) Genetische Vielfalt und die Bedeutung von genetischem Austausch

Eine gesunde Population sollte über eine gewisse Anzahl an genetischen Varianten verfügen. Nur diese garantiert, dass die Population anpassungsfähig auf veränderte Bedingungen reagieren kann. Doch nicht nur die Population als solche, sondern auch das einzelne Lebewesen hat bei einer genetisch größeren Variabilität bessere Anpassungsmöglichkeiten. Hinzukommt bei genetischer Verarmung das Problem, dass Letalgene, also solche mit Defekten, nicht mehr kompensiert werden können.

Es liegt auf der Hand, dass bei kleinen Populationen mit wenigen Tieren auch weniger Genvarianten vorkommen und das Risiko besteht, dass Genvarianten schlicht verloren gehen (genetische Drift). Die Isolation von Populationen etwa durch natürliche oder künstliche Barrieren (Autobahnen, breite Flüsse etc.) erschwert den Austausch von Populationen. Diese aber ist wichtig, um eine Auffrischung mit neuen Genvarianten zu erreichen. In all diesen Fällen besteht eine lnzuchtgefahr: Das Kalb erbt von Vater und Mutter dieselbe Genvariante. Inzucht spielt eine verheerende Rolle für Erhalt und Fortbestehen von Populationen. Erst die genetische Vielfalt in regional angepassten Populationen kann langfristig das überleben von Arten sichern. Zur Biodiversität gehört nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch innerhalb der Art deren genetische Vielfalt. Der Schutz der genetischen Vielfalt ist daher gleichbedeutend mit dem Schutz von Arten und Ökosystemen und somit Aufgabe moderner Wildhege.

In einer Population mit geringer genetischer Vielfalt und hohen lnzuchtgraden reichern sich Defektgene an. Zu Beginn sind äußerliche Missbildungen ein Hinweis. Im Weiteren sinkt die Fertilität, Embryonen sterben ab, die Anfälligkeit gegen Krankheiten steigt. Am Ende ist die Population bedroht, möglicherweise wird sie ausgelöscht. Zu der genetischen Vielfalt beim Rotwild gibt es europaweit Untersuchungen. Allgemein ist festzuhalten, dass die genetische Vielfalt von den 6oer Jahren bis ca . 2010 um rund 15 % abgenommen hat.

2.) Ergebnisse aus Hessen und Nordrhein-Westfalen

An 2.400 Tieren in Nordrhein-Westfalen und Hessen wurde eine Studie durchgeführt. Die Ergebnisse sind alarmierend: Viele Rotwildgebiete weisen eine starke Isolation auf. Nur wenige haben Austausch mit anderen.

In Nordrhein-Westfalen weist lediglich das Rothaargebirge noch eine hohe Zahl genetischer Varianten und genetischen Austauschs auf. Andere Populationen erscheinen quasi vollständig isoliert und bieten nur eine geringe Allelezahl (Zahl der Genvarianten). Der Anteil der Tiere mit extremen lnzuchtgraden ist auffällig und wird, dies ist aufgrund der innewohnenden Dynamik der Entwicklung unschwer vorherzusagen, weiter ansteigen.

Die isolierten Populationen, bei denen aus Gründen, auf die noch einzugehen ist, ein lokaler Austausch kaum möglich ist, sind von Verlusten im ersten Lebensjahr bedroht. Für manche Populationen in Hessen ist bereits eine Verlustquote von über 40 % als wahrscheinlich ausgerechnet. Eine solche isolierte Population trägt damit das Risiko des Aussterbens in sich.

Zusammenfassend ist daher aufgrund der Untersuchungen in Hessen und Nordrhein-Westfalen festzustellen:

  • In 65 % des Rotwildgebietes sind die genetische Vielfalt und der genetische Austausch stark eingeschränkt.
  • In 52 % der Rotwildgebiete ist das Anpassungsvermögen bereits verloren, die lnzuchtwirkungen sind nicht mehr kompensierbar.
  • Es gibt sichtbare Missbildungen. Massive Auswirkungen auf Fruchtbarkeit und Vitalität sind zu erwarten.

3.) Die lnzuchtfalle

Rotwild befindet sich aktuell in Hessen und Nordrhein-Westfalen in der lnzuchtfalle.

Die getrennten Lebensräume sind nicht vernetzt. Gleichzeitig schrumpfen die Lebensräume und die Lebensraumqualität. Isolation und Reduktion der Individuen führen an sich bereits zu einem Mangel an genetischer Vielfalt. Der Stress für die Tiere ist hoch, auch durch den Jagddruck. Gleichzeitig gibt es dadurch weniger Tiere, was die genetische Vielfalt ebenfalls beeinträchtigt. Ein Teufelskreis: Der Mangel an genetischer Vielfalt vergrößert die Gefahr der Inzucht und damit steigt die lnzuchtdepression.

4.) Wege aus der lnzuchtfalle Konsequenzen für die Hege

Ziel muss es nach den Studien von Prof. Dr. Reiner sein, intakte Populationen mit genetischer Vielfalt zu erreichen. Doch wie? Er schlägt u.a. vor:

Die Wiedervernetzung der kleinen isolierten Gebiete ist das Thema der Stunde. Jede weitere Isolation muss vermieden werden. Für Rheinland-Pfalz bedeutet dies, die rotwildfreien Gebiete sind aufzugeben.

  • Die Vernetzung kann nur durch eine überregionale Koordination, wie sie zum Beispiel die Rotwildhegegemeinschaften in Rheinland-Pfalz bieten, erfolgen.
  • Die Jagdzeiten und Abschussrichtlinien für Rotwild, insbesondere in den Wanderkorridoren, müssen wildtierspezifisch angepasst werden: Wichtig ist die Schonung wandernden männlichen Rotwildes. Deren Wanderverhalten darf nicht durch jagdliche Aktivitäten gestört werden, denn sie sind Träger des genetischen Austausches der Populationen.
  • Die Jagd muss vom Spießer und Junghirsch zum reproduzierenden weiblichen Wild gelenkt werden. Durch eine Steigerung des Anteils alter Hirsche an der Population erreicht man eine stressfreiere Brunft und eine größere genetische Vielfalt durch Weitergabe anderer Gene.
  • Der Lebensraum des Rotwildes ist zu verbessern. Dazu gehören Ruhezonen, Ruhezeiten und ein ausnahmsloses Nachtjagdverbot.
  • Die Jagdzeiten sind zu reduzieren. Kritisch, und dies ist seit Jahrzehnten bekannt, ist sowohl für die Waldwildschäden als auch für den gesunden Wildbestand insbesondere die Jagd im Januar und die Frühlings- und Frühsommerjagd.
  • Bei den Landesentwicklungsplänen sind Wanderkorridore vorzusehen. Diese sollen weder durch jagdliche Aktivitäten gestört werden noch durch sonstige bauliche Maßnahmen. In die regionale Raumordnungsplanung muss daher wildbiologisch qualifiziertes Fachpersonal. Die Biotopvernetzung insbesondere durch Wildbrücken muss verbessert werden.
  • Die Betrachtung von Rotwild als Waldschädling ist irreführend. Rotwild ist einer der Eckpfeiler der Biodiversität.

Dr. Gitta Greif-Werner, FGHG-Vorstandsmitglied

Genetische Untersuchungen zum Rotwild in Nordrhein‐Westfalen (PDF-Datei)

 

 


 

15. März 2024

Janu erichtet Biotop für Fledermäuse, Insekten und bedrohte Arten

Die Pflege, Erhaltung und Neuanlage von Lebensräume für allle wildlebenden Tiere, heimische Vogelarten sowie Insekten sind Ziel des Vereins Jagd Natur und Umweltschutz.

Im Zuge dessen errichtete der Verein kürzlich ein Biotop unweit des Köhlerhofes als Lebensraum für verschiedene Tierarten und Insekten.

Neben einem großen Insektenhotel mit vielfältigen Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für Insekten wurden auf dem Fläche weitere Strukuren we z.B. Totholzhaufen geschaffen, um auch für Fledermäuse optimale Voraussetzungen geschaffen. Denn die Fledermäuse über nehmen in einem Biotop eine wichtige Rolle bei der Regulation von Insektenpopulationen, insbesondere von nachtaktiven Insekten wie Mücken und Schmetterlingsraupen. Durch die Anwesenheit von Fledermäusen in einem Biotop können Schädlinge auf natürliche Weise kontrolliert werden.

Insektenhotels und weitere Strukturen können dazu beitragen, dass Bestäuberinsekten wie Bienen und Schmetterlinge genügend Nahrung und einen geeigneten Lebensraum finden, was sich positiv auf die Bestäubung von Pflanzen auswirkt.

Dazu Vorstandsmitglied Thomas Wickord „Die Schaffung eiens solches Biotops trägt zum Schutz und zur Erhaltung der Umwelt bei und reduziert den menschlichen Nutzungsdruck auf natürliche Lebensräume. Dies fördert eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen und hilft, die negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt zu minimieren“. Eine große Schautafel an dem Biotopstandort soll die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren und über die Bedeutung des Naturschutzes und die Rolle von Biotopen im Ökosystem informieren.

Im Ergebnis bietet das von JaNU errichtete Biotop für Fledermäuse, Insekten und andere bedrohte Arten eine Vielzahl von ökologischen, ökonomischen und sozialen Nutzen und leistet einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz und zur nachhaltigen Entwicklung.

 


 

20. November 2023

Elterntierschutz darf nicht in Frage gestellt werden

Der neue Entwurf zum Landesjagdgesetz aus dem Ministerium der grünen Ministerin Eder weicht den Elterntierschutz für das Schalenwild auf.
In der Formulierung heißt es „In den Setz- und Bruztzeiten dürfen bis zum Selbständigwerden der Jungtiere die für die Aufzucht notwendigen Elterntiere, auch die von Wild ohne Schonzeit, nicht bejagt werden; dieses Verbot gilt im Falle von Haarwild auch nach dem Ende der Setzzeit entsprechend, soweit die Jungtiere auf die Führung des Elterntieres und eine Nahrungsversorgung mit Muttermilch angewiesen sind. Die obere Jagdbehörde kann für bestimmte Wildarten aus den in Absatz 3 genannten Gründen Ausnahmen zulassen.“

In Absatz 3 heißt es unter derem, dass ein Grund sei, wenn „ die Landeskultur durch diese (Tiere wegen) andauernder Wildschäden beeinträchtigt“ ist.

In der Erörterung wird darauf verwiesen, dass beim Schalenwild (Reh, Rotwild, Damwild, Muffelwild, Schwarzwild) davon auszugehen sei, dass dies ab dem 1. November der Fall sei.

Der vormals noch darinstehende Satz, dass gestreifte Frischlinge KEINEN Muttertierschutz benötigen, wurde mit dem Hinweis auf ein Redaktionsversehen zwischenzeitlich gestrichen.

Diese Norm ist aus Tierschutzgründen untragbar.

ROTWILD ist ein Rudeltier. Das Kalb ist auf die Führung des Muttertieres angewiesen bis zum Setzen des nächsten Kalbes. Verliert es seine Mutter, wird es aus dem Rudel ausgestoßen, kümmert und kann daran nach Siechtum auch versterben.

REHE pflegen ebenfalls eine enge Mutter-Kind-Beziehung. Die Säugezeit dauert inklusive der sog. ausklingenden in der Regel bis Ende November. Ab Mitte Dezember lockert sich die Beziehung.

SCHWARZWILD säugt ihren Nachwuchs ca. 3-4 Monate. Allerdings ist fast das ganze Jahr über mit Nachwuchs zu rechnen. Daher können auch nach dem 1. November noch abhängige Frischlinge herumlaufen.

DAMWILDkälber werden bis in den Dezember hinein gesäugt.
MUFFELlämmer werden schon im März teilweise gesetzt. In diesem Fall werden Sie im Herbst nicht mehr gesäugt. Allerdings benötigen die sogenannten Herbstlämmer in dieser Zeit noch den Schutz des Mutterschafes.

Die Einschränkung auf beide Komponenten, nämlich Führung UND Milchversorgung übersieht, dass die Eltern-Jungtierbeziehung mannigfache Komponenten hat.

Ein fester Termin mit dem 1. November ist wissenschaftlich unter keinem Umstand haltbar.

Die vorgesehene Ausnahme ist uferlos. Wildschäden dürfen kein Vorwand sein, zum Muttertiererleger zu werden.

Der Abschuss von führenden Elterntieren ist nicht waidgerecht und unter Tierschutzaspekten frevelhaft. Er muss daher verboten bleiben.

 


 

11. Oktober 2021

JaNU spendete „Wärme“ im Ahrtal

Den Winter 2021/2022 vor Augen bei den von der Flutkatastrophe Betroffenen, hatte der Verein Jagd und Naturschutz, kurz JaNU e.V., als er zu Spenden aufrief. Unter dem Motto „JaNU spendet ‚Wärme‘“ konnten über 15.000 € gesammelt werden.

Im Herbst 2021 wurden die ersten mobilen Heizgeräte ausgeliefert. Ein Hänger voll wurde im Ahrtal in Marienthal und in Dernau verteilt. Weitere mobile elektrische Heizungen wurden in den darauffolgenden Wochen an die von der Flutkatastrophe betroffenen Haushalte, die nicht über einen funktionierenden sonstigen Heizungsanschluss verfügen, verteilt.

 


 

30. März 2021

JaNU beteiligt sich an LAGA 2022-Baumpatenaktion

Pflanzaktion in der Bachemer Streuobstwiese

BAD NEUENAHR-AHRWEILER. Im Februar hat der Streuobstwiesenverein Bad Neuenahr-Ahrweiler in der Bachemer Streuobstwiese in Hinblick auf die Landesgartenschau 2022 eine Igelburg und eine Benjeshecke fertiggestellt. Im März stand die Pflanzung  alter Obstbaumsorten an, an denen sich der Verein für Jagd, Natur und Umweltschutz e.V. (JaNU) mit hochwertigen Obstbaumspenden beteiligte. „Die Förderung der Biodiversität und ein Beitrag zum Erhalt des alten Kulturgutes von Obstbäumen ist unserem Verein ein wichtiges Anliegen“ so der stellvertretende Vorsitzende Thomas Wickord, der beim Pflanzen tatkräftig mit anpackte. „Das im vergangenen Jahr ebenfalls von JaNU gesponserte Insektenhotel leistet hierzu auch einen wichtigen Beitrag“, erklärt Wickord.

Teil der Landesgartenschau

Die Bachemer Streuobstwiese ist Teil der zur Landesgartenschau geplanten Landesgartenschaugeländes 2022. Insgesamt wurden hier 46 Neupflanzungen zusätzlich zum alten Baumbeststand vorgenommen. Dazu zählen unter anderem die Obstbaumsorten Dülmener Herbstrosenapfel, Dechantsbirne, Weißer Klarapfel, Mirabelle Schöne von Nancy, Geheimrat Dr. Oldenburg, Holsteiner Coxum, Oullins Reneklode, Essbare Eberesche Sorbus aucuparia Edulis, Große grüne Reneklode, Roter Eiserapfel, Williams Christum, Rheinischer Krummstiel, Kirkespflaume, Schöner aus Bathum, Große Schwarze Knorpelkirsche. Zusätzlich gepflanzt wurden zwei Ebereschen.

Neben den bereits vollendeten Projekten wie Totholzhaufen, Igelburg, Benjeshecke, Wildblumenwiese, Frühburgunder-Weinberg, lnsektenhotel, Schlehdornhecke und Vogel-Nistkästen sind weitere Vorhaben wie Beerenobstgarten, Trockenmauer und Sandarium geplant.

 


 

17. Mai 2020

Umfangreiche Wiederaufforstung durch Janu e.V. als Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in der Region

Mit einem umfangreichen Wiederaufforstungs-Projekt wurden seitens dem Verein Janus im ersten Schritt 250 Traubeneichen, 120 Roteichen, 800 Weisstannen, 1000 Douglasien und 200 Küstentannen gepflanzt. „Uns ist es wichtig, dass hier in der Region und in Deutschland eine nachhaltige Wiederaufforstung stattfindet“, so Gitta Werner. Daher habe der Verein für JAGD, NATUR UND UMWELTSCHUTZ bewusst eine Mischung aus klimaresistenten Baumarten gewählt, um durch den Borkenkäferbefall entstandenen Kahlflächen, wieder aufzuforsten. „Mit unserem Aufforstungsprojekt leisten wir einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in Deutschland“. Bäume entziehen der Atmosphäre beim Wachstum Kohlendioxid und setzen Sauerstoff frei. Unsere  Wälder sind deshalb gigantische Kohlendioxidspeicher. Durch das Pflanzen von Bäumen und Aufforsten unserer, durch den Klimawandel geschädigten Wälder, wird künftig auch hier wieder Kohlendioxid gebunden.

Hierzu hatte Janu e.V. eine Baumpatenschafts-Aktion initiiert, die sehr gut angenommen wurde, berichtet die Vorsitzende Werner. Daher konnten bereits im ersten Schritt rund 2.400 Jungbäume gepflanzt werden. Bedingt durch die Pandemie musste die ebenfalls geplante Pflanzung alter Streuobstbäume verschoben werden.Für den Herbst ist bereits eine Fortsetzung der Pflanzaktion geplant. Dies auch vor dem Hintergrund, das jahreszeitlich bedingt, dann Trockenheitsrisiken für die Jungpflanzen deutlich geringer ist. Dann werden weitere ca. 2000 Bäume von Janu e.V. gepflanzt.

 


 

8. Oktober 2019

Grundschulklasse errichtet Insektenhotel auf Streuobstwiese in der Kreisstadt

Der Verein für Jagd, Natur und Umweltschutz e.V. (JaNU) hat kürzlich im Rahmen einer Naturschutzaktion in Verbindung mit einer Informationsveranstaltung für die Klasse 3b der Grundschule Bad Neuenahr auf der Bachemer Streuobstwiese ein Insektenhotel errichtet. Vorangegangen war für die Kinder eine vertiefende Erläuterung der Funktion und des Lebensraums von Insekten im Unterricht von Lehrerin Cäcilia Hörsch sowie auch die praktische Befassung mit dem „Biotop“ Insektenhotel.

Als Partner für diese Aktion hatte JaNU den Streuobstwiesenverein der Kreisstadt gewinnen können, der die künftige Lehr-Streuobstwiese der LaGa 2022 in Bachem betreut und für diese Aktion zur Verfügung gestellt hat, die nachweislich schon im 14. Jahrhundert als Obstwiese gedient hat. „Wir verbinden hier aktiven Natur- und Artenschutz mit einer Schulung für Kinder und Jugendliche, zudem mit einem guten Stück Heimat- und Brauchtumspflege“, so der 2. Vorsitzende Dr. Torben Butchereit.

Künftig sollen auf dem Areal noch weitere alte Obstsorten angepflanzt werden, beispielsweise mit Champagnerrenette, Deutscher Augustbirne und Rotem Weinbergspfirsisch, erläuterte der Vorsitzenden des Vereins Bernd Walther. Alle Teilnehmer waren sich sicher, dass die künftigen Bewohner des Hotels ihren Beitrag zur Bestäubung dieser Obstbäume leisten werden.

Grundschulklasse errichtet Insektenhotel auf Streuobstwiese in der Kreisstadt

Grundschulklasse errichtet Insektenhotel auf Streuobstwiese in der Kreisstadt

Grundschulklasse errichtet Insektenhotel auf Streuobstwiese in der Kreisstadt

 


 

1. März 2019

Wildvögel und Katzen

In Deutschland gibt es ungefähr 13 Millionen Katzen.

Jede Katze ist von Natur aus ein Jäger; sie jagen alles was sich bewegt – um sich zu ernähren oder zum Spielen. Millionen von Wildvögeln und Reptilien werden jedes Jahr das Opfer freilaufender Katzen. Von diesen 13 Millionen Katzen haben lange nicht alle ein Zuhause, wo sie gefüttert und gepflegt werden. Diese Katze streunen, um sich zu ernähren, auch in jenen Bereichen, die sich weit entfernt von menschlichen Siedlungen befinden. Sie jagen leider auch auf Wiesen, im Wald, sogar in Naturschutzgebieten, in neu angelegten Biotopen usw. Diese Bereiche sind eigentlich als Rückzugsgebiete für Wildvögel und Wildtiere gedacht, um so schlimmer ist es, wenn hier ganze Nester von Bodenbrütern oder anderen Wildvögeln, deren Nester in erreichbarer Nähe von Katzen befinden, ausgeräubert werden.

Insbesondere die Jungvögel, sogenannte Ästlinge, werden sehr häufig Opfer von Katzen.

Die jungen Wildvögel verlassen die Nester in einem Alter, in dem sie zwar etwas flattern, aber noch nicht sicher fliegen können. Jungvögel müssen das Fliegen genauso erlernen, wie kleine Kinder das Laufen. Diese Phase dauert zwar bei  Wildvögeln nur ein paar Tage, aber es ist eine gefährliche Zeit für die kleinen Tiere. Während der Jungenaufzucht werden ebenfalls die Elternvögel Opfer von Katzen – häufiger als außerhalb der Brutsaison. Der Stress genug Futter zu sammeln, um die hungrigen Mäuler zu stopfen, macht die Altvögel manches Mal leichtsinnig. Die Folge sind verwaiste und somit verhungernde Nestlinge…

Katzen, die ein Zuhause haben, sind nicht darauf angewiesen sich über die Jagd zu ernähren. Sie jagen zumeist nur um ihren Jagdtrieb auszuleben und es fallen ihnen in der Regel wesentlich weniger Tiere zum Opfer, als ihren streunenden Verwandten. Die durch Katzen verletzten Wildvögel, die wir in die Wildvogel-Pflegestation nach Kirchwald gebracht bekommen, stellen nur einen ganz kleinen Bruchteil der Katzenopfer dar, denn der überwiegende Teil überlebt einen Katzenkontakt nicht. Die von Katzen verletzten Vögel, die wir gebracht bekommen, werden meist von ihren Besitzern den Katzen abgenommen, bevor diese die Wildvögel endgültig getötet haben.

Anbei eine kleine Übersicht der Katzenopfer, die in den letzten 3 Jahren in der Wildvogel-Pflegestation abgegeben wurden.

 

Zusammenfassung nach Vogelarten: Katzenbissverletzungen von 2015 bis 2017

Vogel Bestand Frei Tot Zugänge
Alexandersittich 1 1 0 2
Amsel 5 135 100 241
Bachstelze 0 4 4 8
Bergfink 0 2 1 3
Birkenzeisig 0 0 1 1
Blaumeise 0 19 10 29
Bluthänfling 2 0 1 3
Brieftaube 0 4 0 4
Buchfink 2 5 5 12
Buntspecht 0 11 6 17
Chukarhuhn 0 1 0 1
Dohle 0 0 1 1
Dorngrasmücke 0 2 1 3
Eichelhäher 1 3 2 6
Eisvogel 0 0 3 3
Elster 0 14 8 22
Feldsperling 1 20 17 38
Gartengrasmücke 0 3 3 6
Gartenrotschwänzchen 0 4 1 5
Gimpel 0 4 3 7
Goldammer 0 2 1 3
Grünfink 0 7 5 12
Grünspecht 0 4 6 10
Haubenmeise 0 1 1 2
Hausrotschwänzchen 0 10 8 18
Haussperling 3 44 36 83
Heckenbraunelle 1 2 3 6
Kernbeißer 1 0 2 3
Kleiber 0 5 3 8
Kohlmeise 1 17 16 34
Mauersegler 1 6 8 15
Mehlschwalbe 5 12 11 28
Mönchsgrasmücke 1 3 5 9
Nilgans 1 1 0 2
Pirol 3 0 0 3
Rabenkrähe 0 2 3 5
Rauchschwalbe 2 3 6 11
Ringeltaube 1 20 12 33
Rotdrossel 0 1 4 5
Rotkehlchen 1 26 13 40
Singdrossel 2 12 17 31
Stadttaube 2 16 10 28
Star 0 5 1 6
Steinkauz 0 2 0 2
Stieglitz 0 2 6 8
Stockente 0 4 7 11
Tannenmeise 0 5 0 5
Teichhuhn 0 0 1 1
Türkentaube 3 15 8 26
Turmfalke 0 1 1 2
Wacholderdrossel 0 2 7 9
Wachtel 0 3 1 4
Waldbaumläufer 0 0 1 1
Waldschnepfe 0 0 1 1
Wasserralle 0 1 0 1
Wendehals 0 2 0 2
Wiesenschafstelze 2 1 0 3
Wintergoldhähnchen 0 1 1 2
Zaunkönig 0 1 4 5
Zilpzalp 0 0 1 1
Zwergtaucher 0 1 1 2
SUMME 42 472 378 893

Autor: Dr. Anja Baronetzky-Mercier
Wildvogel-Pflegestation Kirchwald
Auf der Bachhell 1
56729 Kirchwald

 


 

22. Dezember 2017

Windkraftgegner im Brohltal formieren sich

Mehr als 100 interessierte Bürger waren zu dem von der Ortsgemeinde und der Gemeinschaft Pro Umwelt initiierten Treffen in Oberdürenbach gekommen, um sich über die Möglichkeiten zu informieren, warum und wie man sich gegen die geplanten Windkraftanlagen in der Gemarkung Dedenbach wehren kann und sollte.

Mehrfach wurde dazu aufgefordert, von der Möglichkeit der direkten Demokratie Gebrauch zu machen und bis zum 26. Januar eine persönliche Stellungnahme zur Planungsabsicht der Firma Windpark Brohltal GmbH & Co. KG zur beabsichtigten Errichtung von drei Windrädern abzugeben, berichtet die Rhein-Zeitung. „Je mehr ihre Bedenken äußern und ihre ablehnende Haltung zeigen, desto größer sind die Chancen, dass es nicht zum Bau der Anlagen kommt“, forderte Wolfgang Hurth als Sprecher der Gemeinschaft nicht nur die anwesenden Zuhörer auf, aktiv zu werden.
„Wir haben es dank unserer Einflussnahme geschafft, dass die Öffentlichkeit am Verfahren beteiligt wird, jetzt muss diese Gelegenheit auch dazu genutzt werden. Im späteren Verfahren wird dies nicht mehr möglich sein. Die Unterlagen sind inzwischen auf der Homepage der Verbandsgemeinde online einzusehen, Hilfestellung wird gern gewährt und entsprechende Musterbriefe stellen wir bei Bedarf zur Verfügung“, so Hurth.

Diesen Appell unterstützte auch Marco Weber, Mitglied des Landtags und Vorsitzender des Umweltausschusses. „Kämpfen Sie dafür dass Ihre Heimat, Ihre Landschaft erhalten bleibt!“ Laut Weber blenden viele Kommunen die entstehenden negativen Auswirkungen aufgrund der in Aussicht stehenden Einnahmen dabei  völlig aus. „Wer glaubt denn, dass mit diesen drei Windrädern der Klimawandel aufzuhalten ist? Denken Sie auch an den Wald, der in seiner jetzigen Form erhalten bleiben muss.“
Zu diesen Aussagen gab es auch konkrete Zahlen: Die dauerhafte Rodungsfläche würde rund 26.000 Quadratmeter umfassen (das sind mehr als 25 Fußballfelder), für Aufbau und Logistik kämen noch mal 20.000 Quadratmeter hinzu, für die Zuwegung zusätzlich 14.500 Quadratmeter Wald. Bei einer Trassenbreite von 6,80 Meter müssten knapp 13.000 Quadratmeter Boden dauerhaft verdichtet und versiegelt werden.

Das Leitthema des Infoabend waren die Einflüsse auf Mensch und Natur, der von hoher Fachkompetenz und Sachlichkeit geprägt war. Wolfgang Hurth machte in seiner Einführung deutlich, dass sich die Gemeinschaft als lockere Initiative und gemischte Gruppierung mit Bürgern aus verschiedenen Ortschaften bereits seit mehr als zwei Jahren Gedanken macht, wie man die geplanten Windräder verhindern kann. Wir sind gegen unsinnige Veränderungen“, betonte der pensionierte Gymnasiallehrer. „Und dies wollen wir mit sachlichen Argumenten tun und uns nicht von Emotionen leiten lassen.“ Der Verlauf der Veranstaltung und die Gastredner gaben ihm recht.
„Wir können das Klima nicht retten, indem wir Natur zerstören“, betonte Gitta Greif-Werner, Vorsitzende vom Verein für Jagd, Natur und Umweltschutz. „Es muss  auf geschützte Vogel- und Wildarten Rücksicht genommen werden. Aus Sicht des Artenschutzes leben wir in einem besonderen Kleinod. Daher fordern wir: Keine Windkrafträder im Wald und am Waldrand, keine Windkrafträder in Vogel- und Naturschutzgebieten.“

Thomas Mock, schon im September 2015 bei der ersten Infoveranstaltung dabei, nahm den Lärmschutz unter die Lupe. „Die neuen Standorte bergen neue Konflikte in sich. Die Anlagen sind lauter als uns jahrelang vorgemacht wurde“, ist der Rechtsanwalt überzeugt. Schall- und Lärmbelastungen müssten neu berechnet werden. Höhere Anlagen verursachten eine veränderte Ausbreitung des Schalls. Mock befürchtet zudem, dass die geltenden Pachtverträge relativ niedrig seien und dass die Einnahmen aus der Gewerbesteuer, unter anderem wegen Eigentümerwechsel, geringer ausfielen, als versprochen werde.
Die Verbandsgemeinde Brohltal habe sich schon früh in Sachen Windenergie positioniert, auch was die fraglichen Standorte angehe, informierte Bürgermeister Johannes Bell. Er wies auf den Beschluss des Verbandsgemeinderates aus dem Jahr 2014 hin, der am 14. Dezember mit großer Mehrheit erneuert wurde und in dem die bereits bekannten Vorbehalte erneut zum Ausdruck gebracht werden.
In der anschließenden Diskussion ging es um Fragen der Wirtschaftlichkeit, der Rückbauversicherung, des weiteren Verfahrensverlaufs, um seismografische Messungen, um Immobilienverlust und um befürchteten Eisschlag. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Gemeinde Dedenbach dem Bau der Windräder zugestimmt habe, eine Entscheidung von Königsfeld noch ausstehe.